Die Hauptpersonen lassen sich, wie häufig bei Enid Blyton, in fünf Gruppen unterteilen:
- geborener Anführer, zuverlässig, verantwortungsbewußt: Julian
- jüngerer, hitzköpfiger, unterhaltsamer, sympathischer zweiter Junge: Dick
- entschlossenes, mutiges, starkes, jungenhaftes Mädchen: George
- jüngeres, sanftes Mädchen, das aber immer bereit ist, mit den anderen gleichzuziehen: Anne
- und immer ist ein Tier mit von der Partie: Timmy
Diese Klassifizierung läßt dem Leser die Wahl, sich mit einer Rolle zu identifizieren. Auch auf solchen Tatsachen beruht die unglaubliche Beliebtheit der Enid-Blyton-Bücher. Dazu gehören aber auch eine klare Trennung zwischen Gut und Böse, der leicht lehrmeisterliche Stil in den Büchern, mit dem die Autorin den Lesern die Konsequenzen falschen Tuns vor Augen führen möchte. Da einzelne Charaktere in den Geschichten - insbesondere Anne und Dick - kaum eigene Highlights haben, fügt Enid Blyton immer wieder Gastcharaktere ein, die etwas Besonderes oder Außergewöhnliches an sich haben. Dazu gehören oftmals Randgruppen wie Zigeuner und fahrendes Volk.
Liste aller Schauspieler, die die Fünf Freunde dargestellt habenGeorgina "George" Kirrin
Das Mädchen Georgina Kirrin ist zweifellos der facettenreichste Charakter von Enid Blyton. Sie ist einer der wenigen Charaktere, die sich im Laufe der Zeit (Bücher) stark entwickeln, während sich die meisten anderen Charaktere über die gesamte Buchreihe kaum ändern.
Zur ausführlichen CharakterbeschreibungJulian Kirrin
Julian
ist mit 12 Jahren der älteste der Fünf Freunde, und Bruder
von Dick und Anne. Er ist der natürliche Anführer der Fünf,
groß, stark, verläßlich, aufrichtig und behält in
heiklen Situationen er (fast) immer die Übersicht; und hat auch
durchaus "Manager-Qualitäten". Er wirkt ausgleichend, beschützend
und streitschlichtend in einer Person. Er ist mutig, unerschrocken und
überlegt, bevor er etwas tut. Er versucht, die Mädchen nicht in
allzu große Gefahr zu bringen, was ihn ab und zu in einen Konflikt
mit George bringt, die sich ungern "abschieben" läßt. Julian hat
meistens eine erwachsene Art aufzutreten, sei es, um sich im Namen der Gruppe
bei einem Streifensoldaten für unbefugtes Betreten zu entschuldigen
[P],oder
um Frau Stock ihr Abendessen abzuluchsen
[C],
oder Frau Laymann zu zeigen, daß die Gruppe in der Lage ist, auf das
Haus und Wilfried aufzupassen
[T].
Dieses Verhalten bringt ihm bei seinen Freunden,
Georges Eltern, aber auch bei Bösewichten und Fremden großen
Respekt ein. Er hat die diplomatische Gabe, auf fremde Menschen
zuzugehen, auf sie einzugehen (George in
[A],
Berta in [N])
und sich mit ihnen anzufreunden;
Dick und Anne wäre es wohl auch nicht gelungen, sich mit George so
anzufreunden.
Er behält auch in den brenzligsten Situationen einen kühlen
Kopf und weiß auch in der größten Not Rat. Falls er
einmal selbst in Bedrängnis gerät, helfen ihm Dick oder George aus
der Patsche [G].
Er nimmt sich immer die "Rosinen" heraus, ist zum
Teil sehr rechthaberisch und gebieterisch, und verträgt
Widersprüche nur recht zögernd, sei es, daß er Dick
seine Entdeckung entreißen will
[B],
oder Georges Ablehnung gegen der Hauslehrer nicht respektiert
[B].
Bisweilen ist Julian auch einigen Irrtümer aufgelegen, als Mr
Roland sein uneingeschränktes Vertrauen zukommen läßt
und George wegen ihrer Ablehnung ziemlich attackiert, er dem falschen
Mr Brand als echt ansah
[P],
Mr Penruhlan des Schmuggelns bezichtigte
[L]
oder Morgan und dem Schäfer unlauteres Verhalten vorwarf.
Bisweilen trifft er auch folgenschwere Entscheidungen, die ihn
und seine Freunde in Gefahr bringen: Er führt Dick und Anne
vom sicheren Weg ab, um sich unterzustellen, ohne sich Merkmale
für den Rückweg zu merken
[I],
oder als er nicht bedenkt, daß man frisch ausgehobene Erdschächte
abstützt
[R].
Beide Male hat er sich und seine Freunde durch sein Fehlverhalten in
große Gefahr gelotst. Diese rechthaberische und bevormundende Art
kann George überhaupt nicht leiden, aber böse kann noch nicht
einmal sie mit ihm deswegen nicht sein.
Julian ein unverzichtbarer Charakter.
Beruflich will er sich eines Tags selbständig machen und nicht in einem
Büro "versauern", kann sich sogar vorstellen, Wissenschaftler zu werden
[F, 3]
I wouldn't mind being a scientist myself. I want to be something really
worthwhile when I grow up - I'm not just going into somebody's office.
I'm going to be on my own., auch wenn er in
[B, 3]
noch Maler werden wollte. ... asked Julian, who rather fancied himself as an artist, too.
Anhand von
[E]
läßt sich Julians Führungsrolle recht deutlich zeigen. Julian hat von Anfang
an die Verantwortung für die Gruppe und muß sie aus Gefahrensituationen halten.
Dennoch muß Enid Blyton ihn immer wieder von einer strikten Führerrolle abweichen
lassen, nämlich dann, wenn Julian eine wichtige Entscheidung treffen sollte,
sonst gäbe es keine Geschichte.
In [E]
ist Julian konstant unter Druck:
[E,7]
Julian looked rather doubtful. He was wondering if he had done right &
followed the circus & let Anne & the others make friends with such strange
folk...'
[E,8]
'I'll be glad to get away from here up into the hills.' [Julian]
said, ' I shan't feel safe as long as we are quite so near the [circus] camp
[E,10]
[Julian] had even began to wonder if he hadn't better find another
camping site and go over the hill. - its just that, well, I'm in charge of
you all - and I don't like the look of Lou & Tiger Dan...
[E,13]
[Nachdem der Hund von Nobby vergiftet wurde] Golly, I really think we ought
to leave these hills and go on somewhere else
In diesem Buch machen Dick und George Druck auf Julian, da zu bleiben
und sich dem Rätsel auf die Spur zu kommen, während Anne sich daraus komplett
raushält.
Im Umgang mit den Beziehungen unter den Kindern, hat Blyton gelegentlich
Probleme. Dick und Anne tuen (fast) immer, was Julian sagt, während George
ab und an querschießt und "sehr schwierig" sein kann.
Blyton erzählt immer, daß Anne niemals aus einem Abenteuer ausgelassen werden
will, aber ganz offensichtlich mag sie Abenteuer überhaupt nicht! Obwohl sich
Anne fürchtet (was oft genug vorkommt), ist es in Julians Augen nicht schlimm
genug, um sein Handeln drastisch zu ändern. Im Normalfall wird Anne plötzlich
"mutig" genug, um es auszuhalten. Dieser Widerspruch ist nicht immer gut
dargestellt. Wie üblich guckt der Leser nicht so intensiv in den Charakter
von Anne - weil auch nicht allzu viel dahinter steckt!
Fiktion: Ich finde nämlich die Story von Onkel Quentin gut, wo auf der Homepage im Namen von ihm beschrieben wird, wie damals alles war. So was habe ich für Julius geschrieben - in der Form wie damals alles geendet hat und wie es jetzt ist.
Timmy
Timmy
ist Georges liebenswerter Hund. Er wird sofort von Julian, Dick und
Anne ins Herz geschlossen, als er ihnen im dritten Kapitel des
ersten Buches vorgestellt wird.
George hatte ihn einem Jahr vor dem ersten Abenteuer als Welpen im
Moor gefunden, und seither sind die beiden untrennbar verbunden. Am
Anfang hatte auch Georges Mutter was für den Hund übrig,
aber als er größer wurde, begann er, unartig zu werden,
und alles anzuknabbern, was ihm in die Zähne gelangte, wie
Hausschuhe, Teppiche und Quentins Papiere. Als er dann auch noch
ziemlich oft und laut bellte, hat Quentin den Hund verstoßen,
aber George konnte sich nicht von ihm trennen, und so bat sie Alf,
einen Fischerjungen, ihn für sie zu halten. Sie gab ihm
dafür ihr gesamtes Taschengeld, und verzichtete deshalb
auf sonstige Annehmlichkeiten wie Schokolade oder Eis. Es geht
die Sage, daß Enid Blyton selber ein ausgesetztes Kätzchen aufgenommen
und heimlich gehalten hat, bis es die Eltern entdeckt haben und es ihr
weggenommen haben.
Timmy ist ein großer, brauner Mischlingshund, mit einem
lächerlich langen Schwanz und ein großes, breites Maul,
das stets zu Lächeln scheint, hat einen zu großen Kopf
und viel zu spitze Ohren. Aber er war das denkbar liebenswürdigste
Tier, verrückt und verspielt.
[A]
Er ist größer als der größte der
Schäferhunde, die auf der Tremannon-Farm rumlaufen
[L],
legt sich aber mit den Collies der Hansen-Farm an und zieht den
Kürzeren
[Q]
Timmy ist so groß, daß
er Tante Fanny beim Anspringen durchaus ins Straucheln bringen kann
[D, 1].
Und er kann sich von Julian (als dieser 13 ist) losreißen, als dieser
ihm am Halsband hält
[C, 2]
Er ist der große Beschützer der Fünf Freunde,
und treibt im Laufe der Abenteuer so manchen Verbrecher
in die Flucht.
Am Ende des ersten Abenteuers verspricht Quentin den Fünf
Freunden, daß Timmy ab jetzt wieder im Haus wohnen darf, was
er auch (bis auf einige Nächte im folgenden Abenteuer
[B]
bis zum Schluß hält.
Als George in die Schule muß, war ihre größte Sorge,
daß sie womöglich von Timmy getrennt würde, aber dem
ist nicht so, Annes und Georges Schule (Mädcheninternat) erlaubt
es den Mädchen, ihre Haustiere in internatsinternen Zwingern und
Käfigen halten dürfen. Und so geht auch George mehr oder
weniger vergnügt in die Schule - und wer sie kennt, weiß
wohl, daß sie sich über die Schulregeln hinwegsetzt und
ab und an ihren Hund mit auf Zimmer nimmt
[F]-
aber das ist
eine Geschichte für sich! Im letzten Buch scheint Timmy ein
Hausverbot in dem Internat bekommen zu haben...
Timmy liebt die Felseninsel genauso wie George, nur über eines sind die
beiden sich nicht einig: Timmy würde am liebsten alle Kaninchen,
die auf der Insel wohnen, jagen; und George hält ihn jedesmal
zurück. Und immer, wenn sie es mal doch nicht schafft, geraten
sie in ein spannendes Abenteuer
[A],
[J].
Er ist der einzige der Fünf Freunde (außer Dicks verstauchtem Knöchel in
[G]),
der sich verletzt. So verrenkt er sich eine Pfote in
[J],
und reißt sich fast ein Ohr ab in
[O].
Er entgeht mehreren tatsächlichen oder angedrohten Vergiftungsversuchen:
[C]
[E]
[H]
[I].
In
[M]
bekommt er mit einem Prügel einen Schlag auf den Kopf. Timmy wird auch des
Öfteren mit Feuerwaffen bedroht, so in
[A],
[C],
[D],
[E],
[F],
[I],
[K]
;
in
[T,10]
wird er sogar angeschossen und verliert ein Fellbüschel des Schweifes.
Timmy steht gerne am Bug des Bootes, und geht mit den Kindern baden. Er
teilt alle Abenteuer, wenngleich er diverse Aktivitäten, wie das Herablassen
und Heraufziehen durch Schächte an Seilen oder auf der Schulter eines der
Kinder gar nicht mag. Dafür mag er Eis, wovon es in etlichen Abenteuern auch
genug gibt. Er frißt fast alles, nur Senf und Ginger Beer mag er überhaupt nicht.
Er ist der Beschützer der ganzen Gruppe, und ohne ihn hätten die Kinder wohl viel
seltener die Erlaubnis bekommen, ohne Erwachsene auf "große Fahrt" zu gehen.
- In der 1978er TV-Serie wurde für Timmy ein Border-Collie ausgewählt, ein Hund, der viele Eigenschaften von Timmy, wie sie Enid Blyton beschrieben hat, sehr nahe kommt. Er ist leicht genug, daß ihn ein 13jähriges, starkes Mädchen heben kann (14 - 22 kg) und dennoch stark und groß (Widerristhöhe: 46 - 54 cm) genug, um Erwachsene effektiv angreifen zu können, bzw. aus dem Gleichgewicht zu bringen, wenn er stark an der Leine zieht. Border-Collies sind kinderlieb, brauchen viel Auslauf, sind sehr intelligent und lassen sich leicht erziehen. Er ist ein idealer Begleit- und Schäferhund, der auch nachts gerne allein und draußen schläft. Wird der Hund nicht ständig gefordert, schlägt sein Arbeitseifer in negatives Verhalten um, etwa in Bissigkeit oder die Neigung, andere Hunde oder Menschen zu "treiben". (Was ja Timmy in den Zeiten, wo er im Internat wohnt auch "auslebt"). Außer, daß hier ein reinrassiges Tier genommen wurde, was nicht den Aussprüchen z.B. Bertas [N] "But he’s a mongrel, isn’t he? A sort of mixture-dog." paßt.
- In der 1996er TV-Serie wurde ein Mischung mit viel Bearded Collie verwendet. Er ist definitiv zu klein, um wirklich eine Gefahr darzustellen, auch paßt er kaum zu den von Enid Blyton in den Büchern beschriebenen Hund. Außer, daß er lieb ist und süß aussieht, ist er die Fehlbesetzung der Serie. Bearded Collies kommen aus Großbritannien und konnen bis 53-56 cm groß werden und 20 bis 25 kg wiegen (kräftige Rüden erreichen sogar 30kg!). Connal hatte diese Ausmaße garantiert nicht!!! Bearded Collies sind schottischer Hüte- und Treibhunde, hüten meist als charmante Schmusehunde nur ihre menschlichen Familien. Eigenschaften der Rasse, die auf Timmy passen: hütetrieb, arbeitswillig, lauffreudig, sehr intelligent (denkt und entscheidet selbst), wachsam, mäßiger Schutztrieb (nicht geeignet für Schutzdienst, da sensibles Gemüt!), sehr gutes Gehör, äußerst menschenfreundlich.
- Im Film Fünf Freunde in der Tinte - De 5 i fedtefadet wurde ein Deutscher Schäferhund verwendet, wobei auf ihn fast alle Punkte wie auf den Border-Collie zutreffen. Der Schäferhund ist um ein Drittel schwerer und etwas größer.
- Der in Five on a Treasure Island - The classical 1957 Film serial verwendete Hund Border Collie (wie auch in der 70er Jahre-Serie. Nur, daß der Border in dem alten Film zierlicher ist und weniger weiße Abzeichen im Gesicht trägt) trifft ebenfalls recht gut auf die Beschreibungen der Bücher überein.
- In dem Musical Smuggler's Gold wurde ein [wer die Rasse kennt, möge es mir bitte melden] verwendet. Er ist, wie der Hund der 1996er TV-Serie viel zu klein, um wirklich eine Gefahr darzustellen.
Dick Kirrin
Dick
ist der Spaßvogel der Fünf Freunde und zu Beginn der
Abenteuer 11 Jahre alt und Bruder von Julian und Anne. Er stichelt immer
wieder George und ihr Bestreben, ein Junge zu sein, und ihren Ehrgeiz, mit
Julian gleichzuziehen.
Seine Handlungen sind meist etwas undurchdacht
[T],
[I],
[A];
jedoch gibt ihm der Erfolg hinterher fast immer recht
[A].
Dick ist, ebenso wie Julian und George, ein großer Abenteurer, und sorgt mit
guten Einfällen bisweilen für ein Gelingen der Aufklärung des
Rätsels [D],
ist mutig und ein Kerl, auf den sich die anderen
verlassen können. Er hat ein besonderes Schutzbedürfnis
gegenüber den Mädchen, das er notfalls auch mit (leichter) Gewalt
durchsetzt
[H],
[I].
Aber er hat, wenn er einmal "daneben" gelangt hat, auch ein ebenso
großes
Wiedergutmachungsbedürfnis (Jo in
[I]).
Er ist derjenige, der George am besten zu nehmen weiß, wenn sie
einen Koller hat, v.a. wenn sie sich wegen ihres Mädchendarseins
Jungen gegenüber benachteiligt fühlt
[M],
[N],
[Q].
Er ist vor allem Julian und Anne sportlich überlegen. Leider fehlt jeglicher
Vergleich zu George.
Dick äußtert in
[F, 3],
er würde gerne Doktor werden. Um so bemerkenswerter, als daß er bei
Erste-Hilfe-Aktivitäten (z.B.
[O, 18]
) Julian bedingungslos den Vortritt läßt.
Ansonsten bleibt noch sein stetiger Hunger zu erwähnen...
Anne Kirrin
Anne
ist die jüngste der Fünf Freunde, sie ist erst 10 Jahre alt,
als sie George in "Fünf Freunde erforschen die Schatzinsel"
kennenlernt und das genaue Gegenteil von George. Sie liebt ihre Puppen und
schöne Kleider. Sie ist die Schwester von Julian und Dick, ist
schüchtern, reagiert stark emotional, und sorgt sich als
"Hausmütterchen" um ihre Freunde. Sie liebt es, alles aufzuräumen,
kann gut kochen und hält die Anderen von allzu großen
Unvorsichtigkeiten ab. Anne ist die am wenigsten abenteuerlustigste der
Fünf und seht sich nach erholsamem Urlaub. Sie zieht aber immer mit
den anderen nach, da sie nicht ausgelassen werden möchte, obgleich sie
sich sehr leicht fürchtet. Dennoch verwandelt sie sich zum Ende der 21
Bücher in einen "Tiger", indem sie ihren Kopf durchsetzt
[T]. Im
gleichen Abenteuer zeigt sie auch, daß sie sich wehren kann, wenn sie sich
zu arg geärgert fühlt, und schüttet den anfangs recht nervenden Wilfred
einen Eimer Wasser über den Kopf.
Sie sorgt dafür, daß ihre Brüder und Cousine nicht allzu unüberlegt
handeln, und steuert so manches Mal einen Geistesblitz bei. So stellt
sie als erstes die Überlegung an, ob man nicht den Geheimgang, der das
Felsenhaus mit dem Felsenhof verbindet, dazu nutzen kann, die gestohlenen
Papiere bei den Künstlern zurückzuholen
[B, 15].
Auf der Suche nach einem Versteck schlägt sie vor, den unterirdischen Strom
stromaufwärts zu gehen
[E, 21].
Sie zeigt ab und an eine gute Kombinationsgabe. So findet sie als erste
den Eulenberg auf der Karte und kombiniert, daß dort
das Eulennest liegen könnte (auch wenn sie es nicht direkt sagt)
[H, 8].
Sie klärt Dick darüber auf, daß es vielleicht einen anderen "Dick" gibt,
für den der Zettel, den ihr Bruder nachts in der Scheune überreicht bekommen
hat, bestimmt war
[J, 9].
Sie bringt die anderen auf die Idee, daß die Stocks ein kleines Mädchen entführt
haben, als sie von den Schreien in der Nacht hört und die Freunde auf dem
Wrack Mädchenkleidung und -spielzeug sichergestellt haben.
[C, 19].
Ebenso stellt sie die Ungereimtheiten in den Erzählungen auf, da der alte
Leuchtturm offensichtlich noch benutzt wird, obwohl es seit vielen Jahren
keine Schiffsbrüche mehr gab und für die Schiffahrt ein neuerer Leuchtturm
weiter entlang der Küste erbaut wurde.
[L, 13].
Oft dient sie auch als Unwissende (um eventuell für den Leser unbekannte
Begriffe erläutern zu können).
Anne hat schulterlanges, glattes, blondes Haar
[N, 9]
und ist recht sportlich. So ist sie Spielführerin "Captain of Games"
in der Schule
[T, 1].
Sie liebt es, in Gebrauchtwaren- und antiquitätenläden zu stöbern
[R, 8]
und mag die Farbe Rot
[E, 3].
They don't care what colour they have - but I love red.
Quentin
Quentin ist das Ungestüm im Felsenhaus. Er arbeitet fast ununterbrochen
in seinem Studierzimmer, einem im hinteren Teil des Hauses gelegenen
Raum [A,2] mit eigenem Kamin
[B,10]
und einer Verandatür [A,9]
zum Hintergarten
hinaus. Es hat Steinfußboden, auf dem ein Teppich liegt, und Holzpaneele
an den Wänden. Auf mehreren Regalen stehen seine seltsamen Instrumente
und Reagenzgläser für seine Arbeit.
Beruflich: Was macht Quentin als "Erfinder"? Ein echter Erfinder
sollte Zugang zu einem teuren Labor haben, doch außer in
[F]
arbeitet er nur in einem Studierzimmer im Felsenhaus. Dort
benötigt er Wasser über sich und um sich herum um
der Ganzen Welt die Hitze, und Kraft, und Energie zu geben,
die sie braucht, ohne auf Kohle, Koks und Öl angewiesen zu sein.
Dazu wurde auf der Felseninsel temporär ein Turm aufgebaut,
der aus Kunststoffsegmenten besteht, und eine Kanzel aus dickem Glas
besitzt. Durch das Glas sind Drähte eingelassen,
deren Enden draußen vom Wind bewegt werden und in der Sonne glitzern.
Quentin kann sie von den Verliesen aus, wo er seine Schaltzentrale und
sein Laboratorium hat, die Drähte unter lautem Zischen zum Glühen und
Funken bringen. Hier hat Enid Blyton eine schier zeitlose Forschungsaufgabe
beschrieben. In
[B]
gehen Reagenzgläser kaputt, was aber mit den Erfindungen der
Energietechnik wenig zu tun haben dürften. Was erfindet er
in Küche des Felsenhauses? Fanny beschreibt seine Tätigkeit
als er schreibt an seinem Buch.
Ab und an bekommt er Hilfe von der Regierung, aber es kommt
in der gesamten Serie keine Fabrik, keine Universität vor,
die er besucht. Auch die Kollegen wie Prof. Hayling oder
Mr. Lenoir kommen ohne nennenswerte Labore aus und sind
ebenfalls Schreibtischtäter.
In mehreren Abenteuern haben es internationale Gangster auf Quentins
Forschungsarbeit abgesehen
[B],
[D],
[F],
[I],
[N],
[O]
in zwei weiteren Fällen
auf die Forschungsarbeit von Quentins Kollegen
[K],
[U].
In der 1996er TV-Serie wurde Quentins Arbeit weiter
ausgebaut, so taucht er in
[P]
als Erfinder eines Ortungssystems auf, das in den Testflugzeugen
eingebaut war, die gestohlen wurden.
In
[D]
wird Quentin sogar entführt, um ihm über seine hervorragenden Pläne
zu verhandeln, die Sümpfe von Smuggler's Top tockenzulegen. Auch
sonst hat er Kontakt zu einigen der Verbrecher, mit denen die Fünf
Freunde zu tun haben.
Quentin wird als sehr begabt und clever beschrieben und
scheint auch einen guten Ruf zu haben - aber er hat praktisch
kein eigenes Geld! Man kann sich nicht erklären, warum Enid
Blyton diesen Werdegang beschreibt, wäre doch auch der
Weg zum berühmten Wissenschaftler (z.B. über die Reihe verteilt)
denkbar gewesen...
Quentin ist ein echter Sonderling, der mit seiner Arbeit nicht
das Mittelklasse-Leben leisten kann, das er eigentlich leben will.
Er hat Probleme mit seiner "schwierigen Tochter" Georgina, und ist
auch den anderen Kindern gegnenüber sehr verärgert. Er wird oft als
türzuschlagender, lauter Mann beschrieben, der die Kinder "laut, lästig und
dumm" tituliert. Seine Arbeit wirft nur wenig Geld ab, und so muß er sogar die
Neffen und die Nichte als zahlende Gäste aufnehmen muß und drauf und dran
die Felseninsel, ein altes Familiengut, bei erstbester Gelegenheit zu
verkaufen, um etwas Geld in die Kasse zu bekommen.
Quentins Benehmen ändert sich drastisch, als er in
[A]
herausfindet, daß die
Fünf Freunde das Gold, das dem Ururgroßvater seiner Frau gehörte, finden.
Er ist "sehr stolz" auf die "sehr mutigen" und "sehr schlauen" Kinder. Das Geld
investiert er vorrangig in die Ausbildung Georginas, die auch nun auf ein
Internat gehen soll, in einige "Extras" für seine Frau Fanny, sowie in die
Köchin Johanna, die in den nächsten Büchern vorgestellt wird. Wahrscheinlich
verwendet er auch Teile des Geldes für seine mysteriösen Forschungen - ohne,
daß sie von nun an gewinnorientiert sein müssen.
Quentin führt für einen Wissenschaftler ein sehr aufregendes Leben!
Fiktion: Hier noch eine nette Idee von "Quentin": Er schreibt etliche Fakten zusammen und faßt sie als Bibliographie von Quentin zusammen. Er versucht diese und das Umfeld erklären.
Er hat vor, die Daten regelmäßig zu ergänzen:
Fanny
Fanny, die Ehefrau von Quentin und Mutter von Georgina, ist eine typische
Mutter, die versucht, die einzelnen Charaktere von Mann und Tochter, sowie
den Haushalt, zusammenzuhalten. Sie ist erstaunt zu sehen, wie sich Georgina
während des Besuchs der Neffen und Nichte (zum Guten) verändert. Dies erlaubt
ein Wiedersehen in späteren Büchern. Sie versorgt (neben Johanna) die Kinder
mit Essen, sie kocht und bäckt für sie.
Fanny heißt in der neuen, 96er TV-Verfilmung
Francis, wohl wegen der vulgären Bedeutung von "Fanny" im Englischen. In der
spanischen Synchronisierung heißt sie weiterhin "Tia Fanny".
Jo
Julian vermutet in [I,5],
daß ihr voller Name vermutlich Josephine sein könnte.
Jo ist der einzige Kindercharakter, der von Enid Blyton in der "Fünf Freunde"-Serie
wiederholt vorkommt:
[I]
[K]
[N].
Sie hat etwa das Alter von Georgina und Dick und ist in einem Zirkus aufgewachsen.
Damit zeigt sie eine komplett andere Biographie als die Fünf Freunde. Sie wird
anfangs als dreckiges, in Lumpen gekleidetes und schlechtriechendes Mädchen beschrieben,
das lügt, merkwürdigt spricht und werde lesen noch schreiben kann. Ihr gewalttätiger
Vater hat eine kriminelle Vergangenheit und benutzt seine Tochter für seine Vergehen.
Ansonsten kümmert er sich kaum um sie, und mißhandelt sie des Öfteren.
Andererseits hat Jo mehrere Fähigkeiten, die sie aus dem Zirkusleben hat und auch
für kleinere kriminelle Vergehen nutzt. Sie kann durch kleine Löcher kriechen,
recht glatte Wände heraufklettern und findet sich ohne Kompaß, Karten und Wegweiser
querfeldein zurecht. Auch kann sie sehr gut mit Tieren umgehen.
Die Fünf Freunde reagieren recht unterschiedlich auf ihre Persönlichkeit. Anne ist
zu geschockt, um zu wissen, wie man mit ihr umgehen soll - Jo ist jemand außerhalb
ihrer Erfahrung. George ist eifersüchtig auf Jo, weil Jo ein deutlich jungenhafteres
Auftreten hat als sie und sie bei Timmy einen starken Beschützerreflex auslöst
[I,5]. Julian sieht
in Jo ein weiteres Problemkind, das er unter Kontrolle halten muß, um den Frieden
in der Gruppe zu erhalten. Dick findet sie auf ihre Weise attraktiv und bewundert
ihr mutiges Wesen. Er schafft es, die Zuneigung von Jo und ihr wahres, gutmütiges
Wesen an den Tag zu bringen, nachdem er ihr seine Zuneigung gezeigt hat.
Ganz anders als der aus der Mittelschichtt stammende
Sooty [D], der problemlos
in die Gruppe der Fünf Freunde paßt, hat Blyton hier einen Charakter geschaffen, der
die Fünf Freunden herausfordert. Die Fünf Freunde lernen im Laufe des ersten
Abenteuers, wie sie mit Jo umgehen müssen, wozu sie eine Kombination aus Drohungen
und Kompromißbereitschaft brauchen. Sie müssen Jo beibringen, daß sich Untaten
nicht auszahlen, und sie auf der Seite der Guten besser aufgehoben ist, als bei ihrem
kriminellen Vater. Nach dem Abenteuer muß ihr Vater, der als Handlanger von
Red Towers hinter der Entführung von George und Timmy, sowie dem Diebstahl von
Quentins Papieren stand, ins Gefängnis. Ab hier beginnt für Jo ein neuer
Lebensabschnitt. Er beginnt mit der Feststellung des Ploizeibeamten, daß sie
nicht durch-und-durch schlecht ist
[I,25],
und in die Obhut eines Vormundes gestellt werden sollte, um nicht ins Heim für
'schlechte Mädchen' zu müssen. Nachdem sich keiner aus dem Zirkus um sie kümmern
will, nimmt sich Johannas Cousine Jos an. In den späteren Abenteuern
[K] und
[N] erfahren wir, daß
seither in einem richtigen Haus wohnt, eine örtliche Schule besucht, aber vermutlich
nie eine teure Privatschule wie Gaylands besuchen wird.
Die 1996er Videoverfilmung zeigt eine überzeugende Jo, wenn auch ihr auftritt
relativ weiblich ist.
Andere sehr arme Kinder, die ebenfalls in den Abenteuern der Fünf Freunde
auftauchen, haben eine deutlich kleinere Rolle als Jo:
- Edgar, der Sohn der Stocks [C]
- Nobby, der Zirkusjunge [E]
- Yan, der wilde Enkel des alten Schäfers [L]
- Sniffer, der Zigeunerjunge [M]
- Aily, die wilde Tochter des walisischen Schäfers [Q]