Die Motivationen für die Geschichten sind folgende:
1. Im Gegensatz zu Deiner medizinisch, psychologischen, Aufarbeitung
der 'Verhaltensauffälligkeit' meiner Tochter möchte ich dieses
Problem durch das Umfeld erklären.
Dazu will ich alle gegebenen Fakten nutzen. Leider sind diese Fakten
nicht immer so schlüssig. Teilweise gibt es auch Widersprüche.
Beispielsweise wird die Geldnot in manchen Geschichten thematisiert und
gleichzeitig gibt es da eine Köchin (im Film dann wieder eine Gärtner).
Ich habe den Eindruck Enid Blyton hat einfach drauflos geschrieben
und die Fakten, je nach Bedarf abgeändert. Es ist vielleicht gerade
deshalb so reizvoll weil nicht alles 'konstruiert' ist.
2. Die Geschichten sollten auch zur Belebung des Forums dienen, da das abgeschlossene System der 21 Geschichten keine großen Diskussionen aufkommen läßt. Die Geschichten von einem anderen Blickwinkel zu betrachten bringt neue Perspektiven und Diskussionsgrundlagen.
Leider habe ich nicht alle Fakten (der verschiedenen Versionen) so aktuell
parat. Aber wenn es solche Fehler wie mit der Köchin gibt, dann könnten
es die Diskussionsgrundlagen des Forums sein. Vielleicht war sogar die
Köchin nur kurzzeitig weg? Solche Beiträge würde ich bestimmt
nicht als Kritik auffassen.
Die Geschichten sind natürlich frei erfunden.
Anmerkungen, Anregungen, Meinungen sind erwünscht, am Besten über's
Forum!
Schöne Grüße,
Quentin
Teil 1
Die nachfolgenden Geschichten sollen auch erklären, warum wir mit unserer Tochter George immer wieder Probleme hatten, besonders mit ihrem 'Identitätsproblem'. Später hat sich das ganze, zum Glück, etwas normalisiert. Ich habe mir damals, als George so 10-12 Jahre alt war, keine großen Gedanken gemacht.
Beginnen wir von vorn:
Damals hatten wir es nicht leicht. Die Heirat von Fanny und mir war
eine eindeutige Liebesheirat. Vernünftig wäre was anderes gewesen,
da wir beide nicht sehr vermögend waren.
Ich war gerade mit dem Studium fertig, hatte große Visionen von
Erfindungen, welche die Welt verbessern sollten. Eine feste Anstellung
hätte mir zu viele Kompromisse beschert, deshalb habe ich begonnen,
selbst zu forschen. Fanny war damals gar nicht begeistert.
An einen großen Verdienst war anfangs nicht zu nicht zu denken.
Wir lebten noch vom spärlichen Erbe meiner Frau. Die Eltern meiner
Frau waren einfache Fischer. Der Fischfang lief aber zum Schluß gar
nicht mehr gut, große Fischereien machten die Preise kaputt.
Nach und nach hatten Sie dann die eigenen Ländereien verkauft.
Die Felseninsel wollte keiner haben. Auf Kirrin Cottage waren die Sanders,
ein fleißiges, nettes Paar, welche leider die Farm nicht kaufen konnten.
So haben die Eltern von Fanny die Farm weiterhin verpachtet. Wir wollten
daran auch nichts ändern, da die Sanders nun auch schon alt waren,
und sie auch keine anderen Möglichkeiten hatten.
Genauso erging es uns mit der Köchin Johanna. Obwohl wir uns damals
wirklich keine Köchin leisten konnten hielten wir an Johanna fest.
Sie kann ja auch wunderbar backen und kochen. Die Speisekammer war immer
mit den tollsten Leckereien gefüllt. Außerdem war sie die Seele
vom Felsenhaus.
Teil 2
Nach der Geburt von George waren die Eltern meiner Frau noch mit im Haus.
Sie waren schon sehr alt, kümmerten sich aber rührend um das
Kind. Großmutter war oft mit George im Gemüsegarten. Es wurden
Erdbeeren gepflanzt und natürlich
später auch voller Freude geerntet. Die meisten Erdbeeren haben
es gar nicht bis in die Küche geschafft.
Es war sicher eine schöne Zeit für das Kind. George war gerade
8 Jahre alt als ihre Großmutter recht plötzlich starb.
Danach war George oft mit Großvater zusammen. Meist waren sie
am Strand und auf den Klippen unterwegs. Sie saßen abends lange auf
den Felsen und betrachteten den Sonnenuntergang. Die ganze Bucht mitsamt
der Insel war dann feuerrot. Die Überreste der Burg auf der Insel
hoben sich schwarz vom roten Meer ab.
Großvater erzählte alte Seeräubergeschichten und auch
von seinem Großvater, einem alten Seefahrer, der in einer stürmischen
Nacht vor der Felseninsel kentert. Manchmal waren sie auch nur zum Fischen
mit dem Boot unterwegs. Großvater zeigte George auch wie man am Besten
durch die scharfen Felsen bis auf die Felseninsel kommt.
Fanny und ich hatten in dieser Zeit heiße Diskussionen und teilweise
auch heftige Streitereien. Grund war, wie so oft, meine Arbeit. Ich war
dabei das Energieproblem zu lösen und Fanny sprach nur von der Finanzlage
der Haushaltskasse. Sie wollte immer daß ich mir eine Festanstellung
suche, genauso wie mein Bruder.
Es war nicht geplant, daß George ein Einzelkind bleibt, aber
die Situation für weitere Kinder war damals nicht so rosig. Immer
wieder mußte mein Bruder als gutes Beispiel herhalten, der hatte
zu dieser Zeit bereits 3 Kinder, 2 Jungen und ein Mädchen. Das Verhältnis
zu meinem Bruder war deshalb damals auch etwas angespannt, was zur Folge
hatte, daß sie uns die erste Zeit gar nicht besucht haben.
Das sollte sich aber später ändern!
Teil 3
Unser Felsenhaus liegt ja etwas Abseits vom Dorf Kirrin nahe der Küste.
In Kirrin selbst gab es einige Kinder in Georges Alter, aber durch
die Entfernung war der Kontakt nicht so intensiv.
George hatte damals auch noch kein Fahrrad. Fahrräder für
Kinder waren zur damaligen Zeit noch gar nicht so verbreitet, da Fahrräder
doch noch relativ teuer waren.
Nur mit Alf, dem Sohn des letzten Fischers im Dorf, hatte George etwas
Kontakt, da sie beide oft am Strand unterwegs waren. Teilweise waren sie
dann auch öfter gemeinsam mit Großvaters Boot zum Fischen unterwegs.
Die gefangenen Fische machte uns dann Fanny
gleich zum Mittagessen. Zum Fisch gab es Salzkartoffel oder Bratkartoffel
und nach dem Essen war immer Obstkuchen da. Fanny
war einfach die Beste.
Großvater war mit George auch öfter bei den Sanders, dem
alten Bauernehepaar auf der Kirrin Farm. Großvater und die Sanders
sprachen lange über die alten Zeiten, als die ganze Gegend noch vom
Fischfang lebte und die Leute noch nicht in die größeren Dörfer
und Städte abwanderten.
Gesprächsthema war damals auch ein neuartiges Gerät, daß
seinen Siegeszug antreten sollte, nämlich der Fernsehapparat. Dazu
brauchte man jedoch Strom, und das hatte die Kirrin Farm zu dieser Zeit
noch nicht.
Damals hatten die Sanders noch 2 Kühe, einige Schafe und mehrere
Hühner. Wenn George beim Schafehüten dabei war gab es nachher
immer Heiße Schokolade und meist ein Stück Kuchen. Die Sanders
hatten selbst keine Kinder, deshalb freuten sie sich immer wenn George
vorbeikam. George war viel auf der Farm unterwegs, es gab immer was zu
entdecken.
Welche Geheimnisse noch in der Farm stecken, sollten Sie erst später erfahren!
Quentin Kirrin, Felsenhaus
Webmaster/Korrektur aus Forum