Titel cover

Fünf Freunde

Blyton Day 2010

am 15.05.2010

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Am 15. Mai fand in Twyford, Berkshire/England der alljährliche Enid Blyton Day statt. Und ich war mit dabei!
In erster Linie natürlich, weil ein “afternoon with some of the boys and girls from the 1978/79 Famous Five TV-series”, also ein Fünf Freunde-Nachmittag auf dem Programm stand.
Ich versuche, möglichst viel von dem was geschehen ist und von dem was ich gehört habe, wiederzugeben. Es kann natürlich sein, dass ich die Reihenfolge nicht mehr ganz hinbekomme. Aber ich hoffe, ich konnte für euch das Wichtigste zusammenfassen.

Als ich in der Loddon Hall ankam, wo der Enid Blyton Day stattfand, war es ein seltsames Gefühl. Bald würde ich auf Gary Russell (Dick), Marcus Harris (Julian), Julie Davies (Jo aus „Fünf Freunde helfen ihrem Kameraden“) und Gail Renard (sie hat u.a. das Script für „Fünf Freunde helfen ihrem Kameraden“ geschrieben) treffen! Konnte das wirklich wahr sein?
Ich kaufte mir zwei Booklets mit dem Original-Script zu „Fünf Freunde helfen ihrem Kameraden“, das Gail Renard dem Organisator des Tages, Tony Summerfield von der Enid Blyton Society, zur Verfügung gestellt hatte.
Ich überspringe den ersten Teil des Tagesprogramms, weil der nichts mit den Fünf Freunden zu tun hatte. Nur soviel: während dieses Programmteils erhielt ich plötzlich eine SMS von Karli. Marcus hatte ihm von unterwegs eine SMS geschrieben und Karli hatte ihm noch mitgeteilt, dass ich da sein würde und ein Mitglied des Fanpage Teams sei!
Während der Mittagspause, die dem Programm am Morgen folgte, habe ich mich noch mit ein paar anderen Besuchern unterhalten und plötzlich sagte jemand zu mir, dass Julie Davies mehr oder weniger gleich hinter mir stand! Wie hatte ich sie übersehen können?! Sie trug doch ein Schildchen auf dem stand „I am „Jo““! Ich ging zu Julie und stellte mich vor. Julie ist eine absolut liebe und süsse Person. Und genauso quirlig wie Jo! Sie hat sich an meine E-Mail erinnert, in der ich sie bereits im Vorfeld angefragt hatte, ob sie gerne etwas zur Bonus-DVD beisteuern möchte. Julie und ich haben uns eine ganze Weile unterhalten. Sie arbeitete früher zuerst als Lehrerin und hat nebenbei weiter geschauspielert. Jetzt arbeitet sie für die Community Safety Unit und erarbeitet mit schwer erziehbaren Kindern oder Kindern, die eine schwierige Kindheit haben, Theaterstücke. Nebenbei schauspielert sie immer noch ab und zu. Auf ihre Rolle als Jo angesprochen, meinte sie, sie sei total begeistert, dass sich noch so viele Leute für die Serie und auch für sie interessierten und sie hat für alle mit grosser Begeisterung Autogramme geschrieben und sich für Fotos zur Verfügung gestellt. Sie hat die beiden Booklets sowie zwei Autogrammkarten mit einem Jo-Foto für mich unterschrieben. Julies Schwester Denise war auch da. Sie ist auch sehr nett und hat allen seltene Fotos von Julie bei den Dreharbeiten gezeigt sowie ein Fünf Freunde-Taschenbuch, wo auf der ersten Seite die Autogramme der Schauspieler plus ein Pfotenabdruck von Toddy alias Timmy zu sehen waren!
Kurz vor Beginn des Nachmittagprogramms trafen auch Gary, Gail und Marcus ein. Zuerst kam Gary in den Raum und Julie meinte, sie wolle zu ihm und schauen wie er reagiert, denn die Schauspieler haben sich seit Abschluss der Dreharbeiten vor über 30 Jahren nicht mehr gesehen! Es war schön zu sehen, wie sich Gary gefreut hat, Julie wieder zu sehen!
Das Nachmittagsprogramm wurde zweigeteilt. Im ersten Teil sassen die Schauspieler und Gail Renard auf der Bühne und haben Fragen der Zuschauer beantwortet. Zuerst hat sich niemand so recht getraut, etwas zu fragen. Gary, mit einem Mikrofon ausgestattet, sprang spontan von der Bühne und forderte die Leute auf, ihn fit zu halten. Und dann kamen die ersten Fragen. Gary rannte von einem zum anderen, um mit dem Mikrofon zu den Leuten zu kommen, die eine Frage stellen wollten. Dann kehrte Gary auf die Bühne zurück, um von dort aus weiterzumachen. Vor allem Gary und Marcus wissen, wie man Leute unterhält! Sie haben einen Witz nach dem anderen gerissen und sich übereinander lustig gemacht. Als erstes stellte Gary alle vor und bei Marcus sagte er: „This is Marcus Harris, whoever he is.“ (Das ist Marcus Harris, wer immer er auch ist.) und dann forderte Gary uns auf, alle gleichzeitig unsere Namen zu rufen, damit sie auch wüssten, wer wir sind. Natürlich haben beim ersten Mal nur wenige wirklich laut ihren Namen gerufen und Gary hat uns einen Blick zugeworfen, so nach dem Motto: „Ist das alles?“. Er hat uns dann aufgefordert, es nochmals zu versuchen. Dieses Mal klappte es besser und Marcus zeigte auf die Seite, auf der ich sass und meinte, wir hätten eindeutig gewonnen! Gary sagte, er hätte es heute in 90 Minuten von Cardiff nach Twyford geschafft, weil er so gerast sei. Letztes Mal, als er 2007 auch am Enid Blyton Day teilnahm, hatte er kein Auto mehr, weil er zu schnell gefahren war und die Polizisten in Cardiff seien ziemlich streng und mögen es nicht, wenn Leute zu schnell fahren. Jetzt hat er das Auto aber wieder. Gary fragte, ob sonst noch jemand aus Cardiff da sei und als sich im Publikum jemand meldete, sagte er, Cardiff sei die beste Stadt der Welt. Marcus warf dann ein, Gary hätte ja mit dieser Person mitfahren können.
Marcus sagte, dass Gary und er sich früher zwar auch gestritten hätten, aber dann hätten sie auch wieder stundenlang zusammen Musik gehört und Gary sei wie ein Bruder für ihn. Die Beiden sehen sich alle zwei bis drei Monate. Und es sei wahnsinnig, dass sich nach 30 Jahren immer noch so viele für die Serie interessieren und es sei toll, dass sie eingeladen worden seien, um über die Serie zu sprechen. Julie hat ihre Ausbildung an der Schauspielschule zuerst selbst finanziert, bekam dann ein Stipendium, musste dann aber die Miete noch selber bezahlen. Geld verdient hat sie mit Filmen und Werbung. Marcus forderte dann alle auf, ein bemitleidendes „Oh!“ zu machen. Julie hatte die erste Staffel der Serie gesehen und beneidete die Schauspieler immer um ihre Rollen. Als sie dann ans Set kam, hat sich Gary um sie gekümmert und die Nervosität war schnell weg. Auch mit den anderen hat sie schnell Freundschaft geschlossen. Julie hat ihre Rolle sehr ernst genommen und in der Kampfszene am Boot mit Gary hat Julie Gary wirklich geboxt und ihn auch leicht am Ohr erwischt. Gary meinte dann, diese Szene könne auf YouTube bewundert werden. Das Video sei eines der meistgesehenen auf YouTube!
Marcus sagte, er sei damals neidisch gewesen auf Julie, weil sie Gary hatte boxen dürfen.
Jemand fragte Gary, ob er wirklich mal in James Bonds „Octopussy“ mitgespielt hatte. Gary sagte ja, er hätte eine Statistenrolle gehabt. Zusammen mit ein paar Kollegen und Kolleginnen der Schauspielklasse fuhr er auf dem Rücksitz eines roten Cabrios an Roger Moore vorbei, der Autostopp machte. Das Auto hielt an und James Bond dachte, er könne mitfahren. In dem Moment braust das Auto davon und Gary und die anderen lachen James Bond aus. Roger Moore sei sehr nett gewesen.
Als Gail Renard vorschlug, sie könnten doch das Titellied der Serie singen, starrte Gary sie entsetzt an und meinte, sie könne es gerne singen und auch das B-Seite-Lied der bekannten Philips-Schallplatte, aber ohne ihn.
Durch die Fragen der Zuschauer war auch zu erfahren, dass alle riesige Fünf Freunde-Fans waren, bevor sie ihre Rollen in der Serie bekamen. Marcus Lieblingsbuch war „Fünf Freunde im Burgverlies“. Garys und Marcus Lieblingsfolge der TV-Serie ist „Fünf Freunde auf grosser Fahrt“, weil die Arbeit mit den erwachsenen Schauspielern sehr angenehm war und es ihnen viel Spass machte, die Szenen auf dem See zu drehen. Julies Lieblingsfolge ist „Fünf Freunde helfen ihrem Kameraden“, weil sie von ihrer Rolle als Jo so begeistert war und Gails Lieblingsfolge ist „Fünf Freunde im Zeltlager“, wegen der Geisterzüge.
Als die Castings stattfanden, sagte Gary zu seinem Agenten, er wolle unbedingt Dick spielen. Zuerst wurde er aber als Julian besetzt. Später hat Marcus die Rolle von Julian bekommen und Gary wurde als Dick besetzt. Alle waren sich einig, dass sich ihr Leben komplett anders entwickelt hätte, wenn sie nicht in der Serie mitgespielt hätten. Gary arbeitet zurzeit hauptsächlich als Script Editor (Lektor) für die englische Kultserie „Doctor Who“ und ein Jahr lang hat er auch die Serie „Torchwood“ betreut. Marcus hat im Dezember 2009 sein Geschäft verkauft und arbeitet wieder als Schauspieler. Er sagte, dass für ihn als Kinderschauspieler, die Rolle des Julian das Beste war, was ihm hatte passieren können. Sie hätten wirklich riesiges Glück gehabt und wurden in ihren Rollen auch respektiert. Da Marcus zwei Jahre kaum noch in die öffentliche Schule gegangen war, hatte er kein Interesse mehr, am Unterricht teilzunehmen und schmiss die Schule mit 16 hin. Gail Renard schreibt immer wieder Scripte für TV-Serien und hat gerade ein Buch über John Lennon fertig geschrieben, das im Dezember herauskommt. Gail war 16, als sie für ihre Schülerzeitung etwas über die Beatles schrieb. Als John Lennon nach Montreal/Kanada kam, wo Gail aufwuchs, stieg sie über die Feuerleiter ins Gebäude und schaffte es, ein Interview mit John zu bekommen und er lud sie ein, den Rest des Tages zu bleiben. Deshalb war sie im selben Raum, als John und Yoko Ono ihr „bed-in“ (Tag im Bett) abhielten. Gail war auch mit dabei, als „Give peace a chance“ aufgenommen wurde und John Lennon hat ihr die Lyrics geschenkt.
Während der Dreharbeiten zur ersten Staffel der Serie, hatten alle Crewmitglieder ein Fünf Freunde-T-Shirt und einen Button. Gail trug ihr T-Shirt und ihren Button immer ganz stolz und ging damit in die Bibliothek in Montreal und erklärte dort, sie brauche unbedingt die Fünf Freunde-Bücher. Gail war erst Anfang Zwanzig, als sie die Scripte für die Serie schrieb. Die Geschichten und Figuren wurden zwar modernisiert, damit die Kinder in Siebzigern sich mehr mit der Serie identifizieren konnten, aber es wurde trotzdem versucht, die Geschichten nicht allzu sehr zu verändern. Gail wohnte während der Dreharbeiten in einem noblen Hotel und als sie zu einem Dinner eingeladen war und sie einen Gast mitbringen durfte, nahm sie Toddy mit. Er hat sich gut benommen und sass mit am Tisch. Die Kinder durften nicht mit zu diesem Dinner, weil sie noch zu jung waren. Auch Gail fand es wahnsinnig toll, dass sie alle nach 30 Jahren noch so zusammenkommen und über die Serie sprechen konnten. Gary fügte hinzu: „33 Jahre“, und Marcus meinte daraufhin, er sei erst vier Jahre alt gewesen, als er Julian gespielt hat. ;o)
Marcus erzählte auch, dass Gary, Jenny, Gail, er und Richard Sparks (er hat ebenfalls einige der Scripte geschrieben und lebt zurzeit in L.A.) sich letztens zum Essen getroffen und über die Serie geplaudert hätten. Gary habe schon ein sehr gutes Gedächtnis und wisse noch sehr viel davon, was damals passiert ist, aber Richard Sparks hätte fast noch mehr gewusst und so kamen einige tolle Erinnerungen zusammen.
Während der ersten Staffel wohnten die Kinder im 4-Sterne Park Hill Hotel im New Forest mit Swimming-Pool und noblen Zimmern. Dort gingen die Kinder den älteren Gästen, die der gehobenen Klasse angehörten, mit ihrer Lärmerei ziemlich auf die Nerven. Marcus sagte, seine Mutter sei überzeugt, dass er so gross geworden sei, weil er damals jeden Abend so gut gegessen hat.
Eine Zuschauerin fragte, ob die Serie in Dorset gedreht worden sei. Gary sagte, die Dreharbeiten hätten in Hampshire stattgefunden, aber sie seien auch einmal für eine Folge nach Christchurch und Swanage in Dorset gegangen. Aus Spass sagte Gary, für sie seien dort die Barrieren geöffnet worden, unter der Bedingung, dass sie bald wieder gehen würden.
Fast alle Innenszenen wurden im Rothschild Estate in Exbury, einem mächtigen Herrenhaus im New Forest gedreht und die Aussenszenen auf dem riesigen Grundstück, das zum Haus gehört.
Im zweiten Jahr wohnten die Kinder im Farmhaus Gatewood, das James Gatward, dem Produzenten gehörte. Dort wurden auch die meisten Innenszenen für Kirrin Cottage gedreht. Die Kinder haben oft in den langen Wandschränken Verstecken gespielt und sind von einem Ende des Schranks zum anderen gerannt. Die Schränke waren so lang, wie die Wände und hatten zwei Türen. Ein anderes Spiel hiess „Wink Game“ (Zwinker-Spiel). Das haben die Kinder zusammen um den Küchentisch herum gespielt. Michele hat immer gewonnen. Marcus sagte, Michele hätte nur gewonnen, weil sie die einzige war, die die Regeln kannte. ;o)
Julie ass während ihrer Zeit am Filmset das erste Mal Stachelbeerkuchen, den die Köchin Celia auftischte und liebte ihn. Julie erzählte weiter, dass sie als 13-jährige, wie auch Michele und Jenny eine Bandage um die Brust tragen musste, damit kein Ansatz von Busen zu sehen war und sie dadurch noch wie Kinder aussahen. Julie liebte es, so wilde Mädchen wie Jo zu spielen und deshalb machte es ihr auch nichts aus, über das Gerüst am Haus hoch- und kurz später durch das Fenster ins Haus hineinzuklettern.
Gary erzählte, wie er mit seinem tollen Serien-Fahrrad, das er hatte behalten dürfen, in die Schule gefahren sei und den anderen Kindern stolz erklärte, dass das sein Fünf Freunde-Serien-Fahrrad gewesen sei. Die anderen Kinder hätten dann geantwortet: „Na und?“. Gary war nicht mehr ganz sicher, meinte aber, er hätte das Fahrrad später einem Fan geschenkt.
Die Vier wurden gefragt, ob sie Hunde mögen und wie es war, mit Toddy zu arbeiten. Gary sagte, er liebe Hunde, es seien tolle Tiere. Er ist mit Hunden aufgewachsen, weil seine Mutter Hunde gezüchtet hat. Toddy sei ein wunderbarer Hund gewesen. Julie hatte nie eigene Hunde, war aber von Toddy absolut begeistert und als sie in der Serie mitgespielt hat, wurde ihr klar, dass auch Toddy ein Star war. Wenn er spielen musste, dass Timmy krank ist, dann spielte er das ganz überzeugend, ohne mit der Wimper zu zucken und der hat nicht ein einziges Mal seinen Text vergessen. ;o)
Marcus hatte seit Abschluss der Dreharbeiten immer eigene Hunde und liebt Hunde über alles. Kürzlich ist einer seiner beiden Hunde gestorben. Nun hat er einen fuchsfarbenen Drahthaar-Viszla und einen Border Collie, den er aus dem Tierheim gerettet hat. Als er im Tierheim nach einem Hund suchte, sah er wie der Border Collie ihn flehend anschaute und zu sagen schien: „Nimm mich mit nach Hause, bitte!“, denn er wurde von den anderen Hunden gemobbt. Auch Marcus fand es toll, mit Toddy zu arbeiten. Gail liebte Toddy und hat ihn, wie vorher schon erwähnt, sogar mit zum Dinner mitgenommen
Nach der Fragerunde gab es eine Teepause.
In dieser Pause hatten alle die Möglichkeit, sich Autogramme zu holen und ein Foto mit den Schauspielern und Gail Renard zu machen.
Zuerst stellte ich mich in die Reihe, die auf ein Autogramm von Marcus wartete. Die Warteschlange war ziemlich lang und ich sah, wie Gary raus in den Eingangsbereich ging, um dort Autogramme zu schreiben. Bei Gary waren noch nicht so viele Leute und ich ging rüber zu ihm und stellte mich an. Als ich an der Reihe war, habe ich Gary gebeten, die beiden Booklets zu signieren und als ich ihm sagte, ein Booklet sei für Karl, fragte er mich zuerst, ob der Name mit „K“ geschrieben würde. Ich sagte ja und plötzlich kapierte Gary, dass es sich bei Karl um Karli handelte. Gary hat mich gefragt, wie es Karli gehe und ich sagte, es ginge ihm gut. Als ich erwähnte, dass ich an der DVD mitarbeite, meinte Gary, das sei toll und er würde sich gerne am Schluss noch mit mir darüber unterhalten. Er käme dann nochmals auf mich zu. Dann ging ich wieder zurück in den Aufführungsraum und begegnete Gail Renard. Auch sie hat meine Booklets signiert. Danach habe ich mich wieder in die Reihe für Marcus angestellt. Dank Karlis SMS wusste Marcus wer ich war, als ich ihn bat, eines der Booklets für Karli zu signieren. Marcus hat sich gefreut mich kennen zu lernen und hat mich gefragt, wann die DVD denn nun heraus käme. Da so viele noch auf ein Autogramm warteten, meinte auch Marcus, er würde später gerne noch mit mir plaudern.
Nach der Pause schauten wir alle zusammen die Folge „Fünf Freunde helfen ihrem Kameraden“. Es war, als sässen wir alle in einem riesigen Wohnzimmer und schauten uns zusammen die Folge an und als sich Gary, Marcus, Julie und Gail in die erste Reihe setzten und die Folge kommentierten, war es ein seltsames Gefühl, die Schauspieler auf der Leinwand zu sehen, während sie ein paar Meter vor mir sassen und über die Dreharbeiten sprachen. Beim Vorspann haben alle jeweils gejohlt, wenn eines der Kinder und dann Toddy dran kam.
Es war echt witzig. Vor allem Gary machte sich über sich selbst lustig. Z. B. fand er den gestreiften Morgenmantel schrecklich und meinte, er hätte als einziger einen so scheusslichen Morgenmantel tragen müssen. Marcus hätte einen schönen, männlichen Morgenmantel gehabt. Gary machte sich auch über die Siebziger lustig und sagte: „The Seventies, how did we survive them?“ (Die Siebziger, wie haben wir die bloss überlebt?). Und bei der Szene, in der Dick die Polizei anrufen will und feststellt, dass die Leitung tot ist, sagte Gary „Oh, Gary knows how to use a telephone!“ (Oh, Gary weiss, wie man ein Telefon bedient). Als Dick sich für einen Austausch mit Sid, dem Zeitungsjungen bereit macht, meinte Gary: „Ich sehe so unschuldig und süss aus, dabei hatte ich es faustdick hinter den Ohren.“ In der Szene, in der Dick dann versucht, Jo festzuhalten, nachdem sie die Papiere abgeholt hatte, meinte Gary, es sei unglaublich, dass er solche Mühe gehabt hatte, ein zehnjähriges Mädchen festzuhalten. ;o)
Als Julian, Anne und Dick auf der Karte Raven’s Wood suchen, sagte Gary, er hätte nur so getan, als ob er Karten lesen könne und halte bestimmt auch noch die Karte falsch herum.
Als wir sahen, wie Jo den Riegel zur schweren Holztür im Verlies öffnet, sagte Julie, sie hätte ziemlich Mühe gehabt, den Riegel zurückschieben und musste die Szene einige Male wiederholen. Wir mussten immer wieder lachen, besonders über die Szenen, in denen Dick und Jo sich streiten. Natürlich aber auch, weil sich auch Marcus, Gail, Julie und Gary darüber amüsierten.
Manchmal vergassen die Vier fast, die Folge zu kommentieren, weil sie selber so auf den Film konzentriert waren. Vor allem Gary schien das Ganze nochmals zu erleben und schaute fasziniert auf die Leinwand.
Die Szene am Schluss, wo alle im Wohnzimmer sitzen und Kakao trinken, wurde damals witzigerweise als erstes gedreht.
Als die Folge zu Ende war, haben alle applaudiert. Ich hätte gleich die ganze Serie anschauen können. Das hätte zwar noch gute 10 Stunden gedauert, aber ich hätte noch dort übernachtet, wenn es nötig gewesen wäre! :o)
Gary hat dann noch kurz erwähnt, dass er ein Buch zur Serie schreiben und sich dafür mit Marcus, Jenny, Julie, Gail und anderen Beteiligten unterhalten wird. Das Buch wird von „Hirst Books“ publiziert werden. Der Titel des Buches steht noch nicht definitiv fest, obwohl es schon unter „Spies, Smugglers and Spook Trains“ angekündigt wird. Gary hat alle gebeten, ihm über das Forum der Enid Blyton Society mitzuteilen, wenn man gerne ein bestimmtes Thema oder eine Frage im Buch behandelt haben möchte.
Nachdem alle Stühle weggeräumt worden waren, habe ich auf Marcus und Gary gewartet, die sich noch angeregt mit anderen Besuchern und alten Bekannten unterhielten. Marcus ging dann raus und ich dachte, er käme wieder zurück. Das tat er aber leider nicht. Scheinbar war er doch schon gegangen. Deshalb habe ich auch kein Foto mit ihm gemacht.
Gary hat geredet und geredet und geredet und geredet…. Bringt Gary nie dazu, zu reden, er hört nicht mehr auf! ;o) Und ich habe gewartet, gewartet, gewartet und gewartet. Als Gary sich dann von den anderen verabschiedet hatte und Richtung Ausgang ging, sah er mich und ist wohl etwas erschrocken, weil er merkte, dass er mich vergessen hatte. Er kam auf mich zu und hat sich entschuldigt und hat mich fest umarmt. Und wenn ich sage, fest, dann meine ich das auch so. Ich glaube, mich hat noch nie jemand so fest gedrückt, wie Gary! :o) Wir sind dann zusammen raus auf den Parkplatz gegangen. Gail Renard war auch dabei. Sie fuhr mit Gary zusammen nach Hause. Gary fragte mich, was es Neues zur DVD gäbe und ich habe ihm gesagt, dass die DVD nun definitiv erscheinen wird und wann sie rauskommt. Gary hat sich sehr gefreut und sagte, er sei total aufgeregt. Leider hatte er es etwas eilig, weil er noch einen langen Heimweg vor sich hatte (und sicher nicht wieder in 90 Minuten nach Cardiff zurück rasen wollte) und ich konnte mich nicht mehr so lange mit ihm unterhalten. Ich habe ihn aber trotzdem gefragt, ob wir noch ein Foto machen könnten und er sagte sofort, „Of course!“. Gail Renard hat mir angeboten, das Foto zu machen. Ich hatte eine grössere Tasche dabei und konnte zuerst meinen Fotoapparat nicht finden und sagte total verlegen, dass Frauen halt immer so grosse Taschen hätten. Gary musste lachen. Als Gail mir den Fotoapparat zurückgab, sagte Gary „She broke your camera!“ (Sie hat deine Kamera kaputt gemacht!) und lachte. Mit Gail habe ich leider auch kein Foto. Ich wollte die beiden nicht noch länger aufhalten.
Dann haben wir uns verabschiedet und Gary hat mich zum Abschied nochmals umarmt und als er wegfuhr, hat mir noch zugewinkt.

Im Moment habe ich das alles gar nicht so mitbekommen. Erst als ich wieder zuhause war, habe ich wirklich begriffen, was alles passiert ist. Ich habe eine gute Woche gebraucht, bis ich wieder richtig zuhause angekommen war. Es war einfach nur irrsinnig toll!

Zum Schluss kann ich sagen, dass Gary und Marcus unbedingt Audiokommentare zu allen Folgen machen wollen! Auch Julie wird uns Fotos für die Bonus-DVD zur Verfügung stellen und will für die Folge „Fünf Freunde helfen ihrem Kameraden“ Audiokommentare machen!
Sie sind alle genauso aufgeregt wie ihr und wir und freuen sich wahnsinnig auf die DVD! :o)

Andrea

Fotos

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Julie Davies (Jo) und ich, (Foto von Andrea Blatter)

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Gary ist mit unserem Einsatz nicht zufrieden und fordert uns auf, es nochmals zu probieren, (Foto von Diana Grimm)

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Gary Russell (Dick), Julie Davies (Jo) und Marcus Harris (Julian) beantworten Fragen aus dem Publikum, (Foto von Nanine Overgaauw)

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Gail Renard (Skript) erzählt; Gary, Julie und Marcus hören aufmerksam zu, (Foto von Nanine Overgaauw)

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Julie Davies (Jo) während der Pause mit dem Skript der Folge „Fünf Freunde helfen ihrem Kameraden“, (Foto von Zoe Billings)

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Gary kommentiert die Folge „Fünf Freunde helfen ihrem Kameraden“ und schaut fasziniert auf die Leinwand, (Foto von Nanine Overgaauw)

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Marcus Harris (Julian), Gail Renard (Skript), Julie Davies (Jo), Gary Russell (Dick), (Foto von Zoe Billings)

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Ich mit Gary Russell (Dick), (Foto von Andrea Blatter)
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